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Personalberater: Schwarze Schafe erkennen



admin, Mai 11, 2016

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Der Bedarf an Fachkräften ist hoch. Allem voran in der IT-Branche oder dem Gesundheitswesen balgen sich alle um schlaue Köpfe. Davon profitieren auch Personalberater. Deren Anzahl an Mandaten wächst je rarer sich Talente auf dem Arbeitsmarkt machen. Doch Vorsicht: Der Boom in der Personalberaterbranche hat auch schwarze Schafe auf den Plan gerufen.

Mehr als 6000 Personalberater konkurrieren allein in Deutschland um die besten Unternehmensmandate und die interessantesten Kandidaten – vom alteingesessenen Einzelkämpfer über Beratungsboutiquen für Branchenexperten bis hin zur weltweit vernetzten Generalistengruppe mit Büros von Frankfurt bis Singapur.

Personalberater: Wer versteht sein Handwerk?

Personalberater

Die Frage, die sich dabei stellt: Bei welchem Headhunter haben Unternehmen die besten Chancen auf die Besetzung ihrer vakanten Stellen? Und von welcher Personalberatung lässt man besser die Finger? Um den geeigneten Personalberater mit dem seriösesten Angebot zu finden, bedarf es daher zunächst einer guten Recherche.

Zugegeben, diese kostet Zeit. Und eigentlich engagieren Unternehmen einen Personalberater gerade dann, wenn sie diese nicht haben. Doch die Gefahr, aus der Masse der Anbieter eine faule Frucht zu ziehen, ist groß. Denn seit 2002 reicht ein Gewerbeschein aus, um als Personalberater zu arbeiten: Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt.

Hilfreich bei dem Unterfangen „Suche nach dem richtigen Headhunter“ können spezielle und unabhängige Internetplattformen sein, die die Angebote der einzelnen Häuser kostenfrei vergleichen. Auf der Basis von Kundenbewertungen entsteht ein recht objektiver und transparenter Überblick, welcher Anbieter etwas taugt und welcher nicht. Das Prinzip „Kunden helfen Kunden“ funktioniert im Online-Handel bereits sehr gut und hat sich dort inzwischen zu einer festen Größe etabliert.

Personalberater: Kunden helfen Kunden

Auch Rankings von anerkannten Medien wie der Wirtschaftswoche können Aufschluss geben. Und auch beim Bundesverband deutscher Unternehmensberater (BDU)  bekommen suchende Unternehmen wertvolle Hilfe und Tipps.

Ist ein vielversprechender Berater gefunden, sollte  sich der zuständige Recruiter  unbedingt im Vorfeld ein Bild von dem Vermittler machen, in dessen Hände er seine vakanten Stellen legt. Und das am besten nicht am Telefon, sondern im persönlichen Gespräch.

Auf diese Weise lässt sich am ehesten durch gezielte Fragen zur Arbeits- und Vorgehensweise herausfinden, ob ein Personalberater tatsächlich zu den seriösen Vertretern seiner Branche zählt oder nicht. Leider haben Headhunter in der Vergangenheit immer wieder im negativen Sinn auf sich aufmerksam gemacht. Zum Beispiel, indem sie nach dem Gieskannenprinzip Talente wahllos anschrieben. Meist mit standardisierten Massenmails, die sie über Businessportale wie Xing oder LinkedIn verschickten.

Personalberater: Bitte keine Massenansprache!

PersonalberaterVor allem IT-Talente werden in diesen Karrierenetzwerken mit Jobangeboten geradezu bombardiert. Denn viele Personalberater schränken ihre Suche nicht auf Fähigkeiten ein, sondern schreiben jeden an, der passen könnte: Wer bei Xing und Co. aufgrund einer guten Verschlagwortung in der Suchergebnisliste ganz vorn erscheint, bekommt ständig Post.

Logisch, dass die High Potentials, die mitunter gar nicht wechselwillig sind und das in ihrem Profil auch so angegeben haben, zunehmend genervt sind. So mancher hält sich in der Konsequenz sogar ganz von den Business-Portalen fern. Chance vertan.

Personalberater: Worauf es bei der Ansprache ankommt

Schade, denn mit einer professionellen Ansprachetaktik wäre das wohlmöglich nicht passiert. Abgesehen davon, dass es ein absolutes No-Go ist, standardisierte Textblöcke zu verschicken, weil sich auf diese Weise kein Kandidat persönlich angesprochen fühlt, sind offenkundig viele Anfragen nicht einmal mit den Fachabteilungen abgesprochen, die nach einer neuen Kraft suchen: Nicht selten wimmeln sie vor Fehlern – neben dem falschen Jobtitel und einer mangelhaften Beschreibung der Tätigkeit werden oft auch noch falsche Fachbegriffe eingestreut.

Ein professionelles Vorgehen sieht anders aus: Personalberater, die sich auf ihr Handwerk verstehen, setzen sich erstens mit dem Kandidaten intensiv auseinander und machen sich mit dem Lebenslauf der Person vertraut. Zweitens eruieren sie im engen Austausch mit der Fachabteilung ihres Auftraggebers auch, auf welche Skills und Fachkenntnisse es bei der vakanten Stelle besonders ankommt, um auf dieser Basis ein Anschreiben zu erstellen, das individuell auf den einzelnen Kandidaten zugeschnitten ist.

  • Mit direkten Bezügen zwischen der vakanten Stelle und den Skills des Kandidaten
  • Auf diese Weise drückt der Personalberater aus: Ich suche genau Dich und greife nicht irgendwen aus der Masse heraus.

Personalberater richten sich nach dem Bewerber

PersonalberaterAbschließen sollte die Mail mit dem Angebot eines Telefonats und der Bitte um Terminvorschläge. Das gehört unbedingt zum Service einer guten Personalberatung: Sie richtet sich nach den Kandidaten und nicht umgekehrt.

Apropos Telefon: Der vorschnelle Griff zum Telefon ist ohnehin unseriös. Schließlich weiß ein Personalberater nie, wo sich das Talent gerade aufhält. Und es könnte für beide wirklich peinlich werden, wenn er ihm ausgerechnet während seiner Arbeitszeit ein Alternativangebot unterbreitet, „das er nicht ablehnen kann“. Und wie er das kann! Tuuuuuuuuut. Aufgelegt. Gespräch beendet.

Verlierer der ganzen Chose sind in erster Linie die Auftraggeber, die doppelt für ein solch ein unseriöses Vorgehen bezahlen müssen. Erstens rufen die Personalberater auch für einen schlechten Job teilweise gigantisch hohe Margen auf. Zweitens bleibt eine Stelle unnötig länger unbesetzt. Auch das kostet Geld. Also: Den Personalberater lieber zu Beginn der Zusammenarbeit auf Herz und Nieren testen – damit es auch wirklich eine vertrauensvolle Partnerschaft wird.



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